Wir zeigen in diesem Beitrag häufige Ursachen für Rückenschmerzen und informieren Sie, wie dadurch Berufsunfähigkeit eintreten kann. In jedem Fall kommt es immer auf den konkreten Einzelfall an.
Inhalt

Was sind Lumbalgien?
Hierbei handelt es sich um starke akute Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS). Hierfür hat sich auch der Begriff „Hexenschuss“ im Volksmund durchgesetzt. Es handelt sich hierbei um eine sehr häufig auftretende Form von Rückenschmerzen. Meistens beruhen Lumbalgien auf einer Muskelzerrung oder Fehlhaltungen mit Wirbelblockaden. Meistens tritt dies nach einer alltäglichen Bewegung beim Bücken, Heben oder Drehen auf. Anfangs sind die Schmerzen meist so stark, dass eine Bewegung kaum mehr möglich ist. Akute Schmerzen des Bewegungsapparates (mit oder ohne Radikulopathie) werden behandelt mit: Aktivitätsanpassung, Schmerzmittel, Hitze und Kälte, Lumbale Stabilisierung und Bewegung und Beruhigung. Häufig klingen die Schmerzen nach einer gewissen Zeit wieder ab, es kann aber auch zu einer dauerhaften Lumbalgie kommen (chronische Lumbalgie). Durch die Ärzte wird häufig neben der gezielten Anamnese und einer körperlichen Untersuchung auch eine neurologische Untersuchung durchgeführt. Gegebenenfalls wird auch eine bildgebende Diagnostik durchgeführt. Für Betroffene sind die Schmerzen sehr einschneidend. Die folgenden Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit können auch zu einer Berufsunfähigkeit führen.
Welche weiteren Wirbelsäulenerkrankungen gibt es?
Erkrankungen der Wirbelsäule können sehr vielfältig sein. Abgesehen von Lumbalgien gibt es noch eine Vielzahl weiterer Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Dazu gehören Bandscheibenvorfälle, Bandscheibenvorwölbungen und degenerative Wirbelsäulenerkrankungen (z.B. Spondylarthrose, Spinalkanalstenose). Auch diese können zu einer dauernden Berufsunfähigkeit von über 6 Monaten führen.
Was ist ein chronisches Schmerzsyndrom?
Ein chronisches Schmerzsyndrom ist eine dauerhafte Schmerzwahrnehmung. Es handelt sich um ein eigenständiges Krankheitsbild. Eigentlich zeigt ein akuter Schmerz, das im menschlichen Körper ein Missverhältnis besteht. Beim chronischen Schmerzsyndrom kommt den Schmerzen davon unabhängig ein eigener neuer Krankheitswert zu. Weiterhin gibt es noch ähnliche Erkrankungen wie die Fibromyalgie und das myofasziale Schmerzsyndrom.
Kann eine Wirbelsäulenerkrankung zur Berufsunfähigkeit führen?
Die Erkrankung allein genügt nicht. Es hängt immer davon ab, ob eine Lumbalgie, ein Bandscheibenvorfall oder ein chronisches Schmerzsyndrom auch berufliche Einschränkungen hervorruft. Sind diese Einschränkungen so stark, dass man den zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben kann, so liegt Berufsunfähigkeit vor. Häufig gilt hier die sogenannte 50%-Klausel. Zudem muss die Berufsunfähigkeit voraussichtlich für 6 Monate andauern.
Wie wird die Berufsunfähigkeit festgestellt?
Zunächst muss ein Antrag auf Leistungen aus der Versicherung gestellt werden. Gegebenenfalls ist hier bereits frühzeitig Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Häufig ist eine strategische Antragsstellung zielführend, um die BU-Renten zu erhalten. Der Nachweis muss durch einen Arzt erfolgen. Dieser kann nach Schilderung der Beschwerden und der ausgeübten Tätigkeit einschätzen, ob Sie zur weiteren Ausübung ihres Berufes in der Lage sind. Ist dies nicht der Fall, kann der Arzt die Berufsunfähigkeit feststellen.
Wann kann ich eine BU-Rente beantragen?
Dies kommt schon ab dem erstmaligen Vorliegen der beruflichen Einschränkungen in Betracht. Nicht erforderlich ist eine sechsmonatige Arbeitsunfähigkeit. Hierzu muss jeder Einzelfall betrachtet werden. Im Zweifel sollte bereits frühzeitig anwaltlicher Rat eingeholt werden.
Was passiert, wenn die BU-Rente abgelehnt wird?
Im Rahmen der Prüfung durch den Versicherer wird untersucht, ob die Berufsunfähigkeit ärztlich nachgewiesen ist. Wenn die Zahlung verweigert wird, obwohl Berufsunfähigkeit besteht, sollte professionelle anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Ein spezialisierter Rechtsanwalt kennt die gängigen Ablehnungsstrategien und kann gegen die Entscheidung des Versicherers zielgerichtet vorgehen.
FAQ
Kann ein Bandscheibenvorfall zur Berufsunfähigkeit führen?
Ja, ein Bandscheibenvorfall kann zur Berufsunfähigkeit führen – vor allem dann, wenn er mit starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder neurologischen Ausfällen einhergeht. Entscheidend ist, ob Sie Ihren bisherigen Beruf zu weniger als 50 % ausüben können und dieser Zustand voraussichtlich länger als sechs Monate anhält. Die individuelle Tätigkeit und der medizinische Befund sind dabei ausschlaggebend.
Wann gilt man bei Rückenschmerzen als berufsunfähig?
Berufsunfähigkeit liegt bei Rückenschmerzen (z. B. durch chronische Lumbalgie oder Spinalkanalstenose) dann vor, wenn die Beschwerden dauerhaft sind und zu einer erheblichen Einschränkung im zuletzt ausgeübten Beruf führen. Es muss eine voraussichtliche Dauer von mindestens sechs Monaten vorliegen. Ein ärztlicher Nachweis ist zwingend erforderlich.
Muss ich dauerhaft krankgeschrieben sein, um eine BU-Rente zu erhalten?
Nein, eine durchgehende Krankschreibung ist nicht erforderlich. Für den Anspruch auf eine Berufsunfähigkeitsrente genügt es, wenn eine medizinisch belegte Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit im bisherigen Beruf vorliegt – unabhängig vom Status einer Arbeitsunfähigkeit. Lassen Sie sich frühzeitig rechtlich beraten, um keine Fristen zu versäumen.
Was tun, wenn der Antrag auf BU-Rente wegen Rückenschmerzen abgelehnt wird?
Wird die Berufsunfähigkeitsrente trotz starker Rückenschmerzen abgelehnt, sollten Sie die Ablehnung von einem Fachanwalt für Versicherungsrecht prüfen lassen. Viele Versicherer argumentieren mit unzureichenden Nachweisen oder behaupten, dass die Berufsfähigkeit noch bestehe. Ein Anwalt kennt diese Strategien und kann Ihre Ansprüche effektiv durchsetzen.