Kann eine Darmentzündung zur Berufsunfähigkeit führen?
Eine Darmentzündung kann in schweren oder chronischen Fällen erhebliche Einschränkungen verursachen – mitunter so gravierend, dass der eigene Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Häufige Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit und Fieber sind typische Symptome. Bei Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder anderen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen treten diese Beschwerden oft schubweise auf.
Ob daraus eine bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit im Sinne der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) entsteht, hängt vom Einzelfall ab – insbesondere von der Tätigkeitsbeschreibung, dem Krankheitsverlauf und den vertraglichen Versicherungsbedingungen.
Ursachen und Diagnose einer Darmentzündung
Eine Darmentzündung kann verursacht werden durch:
- bakterielle Infektionen
- falsche Ernährung
- Stress
- chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Antibiotika)
Zu den Diagnosemethoden gehören:
- Ultraschall
- Darmspiegelung (Koloskopie)
- ggf. MRT
Während akute Darmentzündungen oft ohne langfristige Folgen ausheilen, kann eine chronische Form dauerhafte Einschränkungen nach sich ziehen. Therapien reichen von Medikamenten und Ernährungsumstellungen bis hin zu operativen Eingriffen, bei denen Teile des Darms entfernt werden.
Berufsunfähigkeit im Zusammenhang mit Darmentzündung
Die meisten BU-Versicherungsbedingungen verlangen, dass der zuletzt ausgeübte Beruf zu mehr als 50 % nicht mehr ausgeübt werden kann – und zwar dauerhaft oder für einen prognostizierten Zeitraum von mindestens sechs Monaten.
Entscheidend sind:
- Berufsbild und Arbeitsanforderungen
- Häufigkeit und Intensität der Krankheitsschübe
- Zugang zu sanitären Einrichtungen am Arbeitsplatz
- Flexibilität der Arbeitszeit
Beispiele:
- Tätigkeiten mit viel Kundenkontakt oder fehlendem sofortigen Toilettenzugang erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit.
- Berufe mit flexibler Zeiteinteilung und festem Standort sind weniger stark beeinträchtigt.
So unterstützt Sie die Kanzlei Engelhardt
Wir helfen Ihnen in allen Phasen des Berufsunfähigkeitsverfahrens:
- Leistungsantrag vorbereiten – inklusive detaillierter Tätigkeitsbeschreibung (Stundenplan)
- Medizinische Unterlagen aufbereiten – zur klaren Darstellung der Einschränkungen
- Ablehnung prüfen – Begründungen und Rechtmäßigkeit juristisch bewerten
- Vertretung im Streitfall – gegenüber dem Versicherer oder vor Gericht
Besonders wichtig: Versicherer lehnen BU-Anträge oft mit dem Hinweis ab, Gesundheitsfragen seien vor Vertragsabschluss falsch beantwortet worden. In diesen Fällen prüfen wir, ob ein Rücktritt oder eine Anfechtung rechtlich zulässig ist.
Unser Rat
Eine Darmentzündung kann je nach Schweregrad und Beruf zu einer bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit führen. Entscheidend sind die individuellen Umstände – pauschale Aussagen sind nicht möglich.
Wir empfehlen, frühzeitig rechtliche Unterstützung einzuholen, um Ihre Ansprüche optimal vorzubereiten und durchzusetzen.
FAQ: Berufsunfähigkeit wegen Darmentzündung
Kann eine Darmentzündung tatsächlich zur Berufsunfähigkeit führen?
Ja – insbesondere bei chronischen Formen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, wenn der Beruf dadurch zu mehr als 50 % nicht mehr ausgeübt werden kann.
Welche Nachweise brauche ich für die BU-Versicherung?
Medizinische Befunde, ärztliche Atteste, Diagnoseberichte und eine detaillierte Tätigkeitsbeschreibung.
Was ist eine bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit?
Sie liegt vor, wenn die im Versicherungsvertrag festgelegten Voraussetzungen erfüllt sind – meist eine Einschränkung von über 50 %.
Muss die Erkrankung dauerhaft sein?
Ja, in der Regel muss sie dauerhaft oder für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten prognostiziert sein.
Zählt auch eine vorübergehende Darmentzündung?
Nein, akute und vorübergehende Erkrankungen ohne Langzeitfolgen begründen meist keine BU.
Wie wichtig ist die Tätigkeitsbeschreibung?
Sehr wichtig – sie muss detailliert und strukturiert erfolgen, am besten mit Stundenplan.
Was tun bei Ablehnung des BU-Antrags?
Die Begründung prüfen lassen – oft sind Ablehnungen angreifbar.
Kann der Versicherer den Vertrag wegen falscher Angaben kündigen?
Nur unter strengen Voraussetzungen – wir prüfen, ob eine Anfechtung oder ein Rücktritt rechtmäßig ist.
Übernimmt eine Rechtsschutzversicherung die Kosten?
In vielen Fällen ja – wir klären das vorab.
Bietet die Kanzlei Engelhardt eine kostenlose Ersteinschätzung an?
Ja – wir prüfen Ihren Fall unverbindlich und geben eine realistische Ersteinschätzung.
